Es ist manchmal gar nicht so einfach, einen
Haufen Fans unter einen Hut zu kriegen...
Und deshalb ist unser eigentlich etwas größer geplantes
Treffen in München zu einem Mini-Treffen mit 2 Gästen (Enigma
und ich) und einer "Einheimischen" (Dunkler Schneewald)
geworden. Aber es zählt die Qualität, und auch "nur"
zu dritt wollten wir uns vom 17. bis 19. Juni ein paar
schöne Tage machen und von München mal etwas mehr sehen
als das Studio in Unterföhring. Das durfte allerdings nicht
fehlen, und so reisten wir kurz nach unserer Ankunft, nach
einer ziemlich kurzen (Enigma) bzw. etwas unbequemen (meiner
nämlich) Nacht in den Norden Münchens ins Studio. Die juristische
Besetzung (CV und SL) stieß auf unterschiedliche Begeisterung,
aber wir ließen uns durch nichts von unserer guten Laune
abbringen!
Leider verlief der Dreh zum ersten Fall ziemlich schleppend,
und die letzte Nacht rächte sich dann doch, indem Enigma
ständig die Augen zufielen. Als nach einiger Zeit der Regisseur
meinte, das Publikum dürfe jetzt gerne wieder wach werden,
schien sich das auf den zähen Dreh zu beziehen. Nach einer
weiteren dreiviertel Stunde war er dann schon etwas ungehaltener
und drohte, wenn jetzt noch einer die Augen zu hätte, flöge
der raus. Au weia, da schien es ja jemanden heftig erwischt
zu haben. Und siehe da: in der Drehpause, als der erste
(kurze) Fall nach über 2 Stunden endlich im Kasten war,
wurden Enigma und noch ein junger Mann rausgeholt und mußten
ihre Sachen packen und gehen! Das hatten wir ja noch nie
erlebt! Schnell wurden 2 Ersatzzuschauer besorgt, und es
konnte weitergehen. Die Stimmung vorne war gut, und es
wurde in den Drehpausen viel herumgeplänkelt; einige Einwürfe
zogen sich wie ein running gag durch den ganzen Tag.
Während Enigma die fehlenden Schlafstunden im Hotelbett
aufholte, trainierten wir also weiter unsere Sitzmuskeln
auf den immer noch unbequemen Stühlen im Studio (nie wieder
ohne so ein Rentner-Sitzkissen!). Glücklicherweise zogen
sich nicht alle Fälle so lange hin, so daß wir um viertel
zehn (21.15 für die, die es sonst nicht verstehen...) komplett
fertig waren. Leider ist unser Gruß an SL (nachträglich
zum Geburtstag und als Danke für sein tolles Interview)
in Form eines Blumenstraußes unerwidert geblieben. Naja,
vielleicht sieht es beim nächsten Besuch wieder besser
aus... Immerhin wurde meinereiner nach der Rückkehr ins
Hotel von Enigma mit etwas Eßbarem empfangen (Schnitzel
und Pommes, kleiner Gruß an Wing J).
Wir wohnten wieder im Montree, das sich auf den ersten
Blick nicht verändert hat. Drinnen fiel uns aber sofort
auf, daß der Hund fehlte. Und tatsächlich, wir hatten (leider)
richtig vermutet, er lebt nicht mehr. Als wir die Besitzerin
darauf ansprachen, wurde sie gleich wieder ganz traurig
und erzählte viel von ihm und holte ein Foto raus. Sie
schien sich zu freuen, daß sich jemand an ihn erinnert.
Als erstes fiel uns natürlich die Nacht-Aktion im März
ein, wo sie uns geholfen hat, irgendetwas zu essen zu besorgen
und dann den Hund beruhigt hat, während wir in der Küche
das Essen auf Teller verteilt haben.
An diesem Abend war außer Schnitzel-Essen, Duschen und
Schlafen nicht mehr viel drin, denn wir brauchten ja unsere
Kräfte für den nächsten Tag, um die Stadt zu erkunden.
Die Tour begann nach ausführlichem Frühstück (das Brot
im Hotel ist einfach spitze!) bei strahlendem Sonnenschein
am Nymphenburger
Schloß. Wegen der Dutzenden Touristenbusse sparten
wir uns eine Führung und gingen stattdessen im reichlich
großzügig bemessenen Schloßgarten
spazieren. Von dieser Aktion etwas geschafft, beschlossen
wir, uns erst einmal zu stärken und fuhren wieder ein Stück
in Richtung Innenstadt. Da zumindest ab und zu noch die
Sonne zwischen den Wolken hervorkam, durfte die Stärkung
gerne kalt sein, und so landeten wir im Sarcletti. Ausgestattet
mit Mohn-, Joghurette-, Mozart- oder Champagnereis ruhten
wir uns am Rot-Kreuz-Platz
erst einmal aus.
Vor dem nächsten Ziel, dem Olympiagelände,
schauten wir nochmal kurz im Hotel vorbei, und das war
auch gut so (um mal einen inzwischen berühmten Berliner
zu zitieren), denn als wir aus der U-Bahn stiegen, nieselte
es bereits. Und gerade als wir wieder los wollten, gab
es einen regelrechten Wolkenbruch, so daß man draußen kaum
noch was sah vor lauter Regen. Aber wir hatten ja Zeit,
und nach ca. einer halben Stunde konnten wir unsere Entdeckungstour
durch München fortsetzen und unsere Füße auf die nächste
Probe stellen. Mitten auf dem Weg durch das Gelände fühlten
wir uns auf einmal wie auf einem anderen Planeten, denn
vor uns tauchte die Erde
auf! Leider ließ sich nicht herausfinden, welches
Gebäude sich hinter dieser originellen Fassade verbirgt.
Wie wir dann schmerzhaft erfahren mußten, ist das Olympiagelände
seeeeehr weitläufig im wahrsten Sinne des Wortes: man muß
weit laufen! Zumindest, wenn man zum südlichen Teil des
Geländes möchte, auf dem das Sommer-Tollwood-Festival stattfindet.
Dutzende von Markt- und Freßständen aus aller Herren Länder
verteilen sich auf einem ziemlich großen Platz und laden
zum Schlendern, Schlemmen und Einkaufen ein. Nachdem wir
uns Mühe gegeben haben, alle Stände anzuschauen und dabei
unseren Geldbeutel nicht allzu stark zu strapazieren, mußten
wir den weiten Weg zur U-Bahn noch bewältigen. Nach dieser
Aktion war es dann endgültig Zeit für eine richtige Stärkung,
zu der wir uns mal wieder im ZicZac einfanden.
Kaum saßen wir an einem der gemütlichen Holztische, mußten
wir schon wieder schmunzeln, denn am Nebentisch saßen offensichtlich
drei Jura-Studenten, die mit Hilfe unzähliger Ordner und
Gesetzestexte versuchten, einem wohl ziemlich komplizierten
Fall zu Leibe zu rücken. Mit freundlicher Unterstützung
dreier Latte Macchiato gelang es ihnen dann wohl, Licht
ins Dunkel zu bringen, denn die Ordner wurden zugeklappt
und die drei verschwanden. Ansonsten hätten wir ihnen ja
gerne ein bißchen Hilfestellung geben können, uns wäre
da garantiert ein entsprechender Fall bei RAH eingefallen...
Frisch gestärkt wurde der weitere Abend geplant, und da
die Füße nicht mehr weiter wollten, wählten wir die bequeme
Variante Kino. In diesem Fall das IMAX-Kino, in dem wir
uns (unwesentlich durch die dort verteilten Brillen verunstaltet)
in die 3D-Unterwasserwelt begaben. 40 Minuten Korallen,
Fische jeder Art und Geblubber ohne Ende, und das wie zum
Anfassen nahe!
Mit dem direkten Weg ins Hotel und dort auch ins Bett endete
ein wunderbarer und nur wenig verregneter Entdeckungstag
in München.
Der Samstag begann wieder mit strahlend blauem Himmel,
der uns aber leider nichts nützte, da früher (Enigma) oder
später (bei mir) Abfahrt angesagt war. Noch einmal genossen
wir das leckere Frühstück im Hotel, um dann zum Bahnhof
zu fahren. Nachdem ich Enigma in den richtigen Zug gesetzt
hatte, konnte meine Shopping-Tour durch die Stadt beginnen.
Sehr weit kam ich allerdings nicht, denn ich hatte nicht
mit der 846-Jahr-Feier der Stadtgründung Münchens gerechnet.
Überall Menschenmassen, Marktstände, Musik- und Tanzgruppen
auf Bühnen usw... Dazu eine längere Ansprache auf dem Platz
vor dem Rathaus, gefolgt von mindestens einem Dutzend Böller-Schüssen,
die nichts für Herzkranke, Tiere und kleine Kinder waren!
Immerhin bot sich die Gelegenheit, eine kurze Fahrt in
einer historischen Pferde-Tram
zu machen. Ansonsten Spektakel, wohin man auch schaute
und ging, da blieb nur die Flucht. Da das Wetter nicht
gerade gemütlich war, wählte ich, zusammen mit Dunkler
Schneewald, das Kino. Hinterher gab´s noch ein Abschieds-Eis
im Sarcletti, und schon war auch dieser Tag und ein weiterer
München-Besuch um. Kaum zu glauben, wo die Zeit geblieben
ist!
Immerhin kennen wir jetzt etwas mehr von München als die
Studios und können allen bestätigen, daß sich ein Besuch
in dieser wunderbaren
Stadt auf alle Fälle lohnt, egal ob zu dritt oder
(nächstes Mal hoffentlich) mit einer größeren Gruppe! |